Ohne Zweifel ist Hamburg ein vielfältiges und aufregendes Reiseziel. Doch es gibt keinen Grund, sich nur auf die eine Stadt zu beschränken, wenn es in der Nähe so viele spannende Ausflugsziele gibt. In diesem Artikel haben wir für Sie einige Kurztrips von Hamburg zusammengestellt, wo Sie historische Städte, prächtige Schlösser und atemberaubende Naturlandschaften entdecken werden. Die meisten Kurztrips sind nur eine Stunde von Hamburg entfernt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Schloss Schwerin
Das Schweriner Schloss, das den Beinamen „Neuschwanstein des Nordens“ trägt, zählt zu den spektakulärsten Schlössern in Deutschland. Auf einer Insel im Schweriner See gelegen, ist das Schloss ebenso atemberaubend in seiner Lage wie in seiner gewaltigen und vergoldeten Pracht. Es wurde zwischen 1847 und 1851 erbaut und ist ein üppiges Beispiel des romantischen Historismus, obwohl es Spuren früherer Festungen an gleicher Stelle gibt, die auf das Jahr 942 zurückgehen. Das Schloss, lange Zeit Residenz der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg, beherbergt heute den Landtag, lässt aber einige seiner historischen Räume sowie den beeindruckenden Schlossgarten für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit der Regionalbahn erreichen Sie Schwerin in eineinhalb Stunden. Wenn Sie einen Kurztrip von Hamburg planen, vergessen Sie nicht auf das Schloss Schwerin.
Lüneburg
Das charmante kleine Lüneburg ist eine der seltenen, extrem gut erhaltenen deutschen Städte, die daran erinnern, wie viel das Land in den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs architektonisch verloren hat. Lüneburg liegt ruhig am Fluss Ilmenau, nur eine 30-minütige Zugfahrt südöstlich von Hamburg, und verdiente sein Geld mit dem Salzabbau, was auch die Schieflage vieler mittelalterlicher Gebäude erklärt. Die Industrie des „weißen Goldes“ brachte den Lüneburgern genug Geld ein, um schöne Häuser zu bauen, aber der Abbau des Salzes führte auch zu ernsthaften Setzungen. Während die „Wackeligkeit“ der Gebäude aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen streng überwacht wird, trägt sie im Allgemeinen zu Lüneburgs Charme bei, wobei fast jede Ecke der inneren Altstadt eine malerische Folge von gepflasterten Gassen, Fachwerkhäusern und Volutengiebeln ist.
Besichtigen Sie die beeindruckende St. Michaelis Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Hier war Johann Sebastian Bach zwischen 1700 und 1702 Schüler und Chorknabe. Wollen Sie mehr über Johann Sebastian Bach und seine Werke erfahren, so ist dieser Kurztrip von Hamburg für Sie.
Lübeck
Die stolze Hafenstadt Lübeck, einst „Königin der Hanse“, ist heute UNESCO-Weltkulturerbe und vor allem für ihre Backsteingotik bekannt. Hinter dem imposanten Holstentor erstreckt sich die Altstadt, ein Netz aus engen Gassen und Giebelhäusern, mit sieben historischen Kirchen, darunter die hoch aufragende Marienkirche. Lübeck ist auch Schauplatz von Thomas Manns nobel preisgekröntem Roman „Büddenbrooks“, der das Lübecker-Bürgertum des 19. Jahrhunderts beschreibt. Das Buddenbrooks-Museum würdigt das Leben und die Werke von Thomas und Heinrich Mann ausführlich.
Probieren Sie das Marzipan der Stadt. Manche behaupten, Lübeck habe das süße Mandelzeug erfunden, aber es gibt auch konkurrierende Ursprungsgeschichten aus Ungarn, Italien, der Türkei und China. Einige der besten Herstellungen erhalten Sie im klassischen Café Niederegger, wo Sie exotische Geschmacksrichtungen von Mirabelle bis Rumkrokant finden.
Schauen Sie in der Marienkirche vorbei, einem überragenden Paradigma der norddeutschen Backsteingotik, das einen neuen architektonischen Standard für Dutzende anderer Kirchen im Baltikum setzte. Sie hat das höchste Backsteingewölbe der Welt.
Altes Land
Für diejenigen, die sich von der Stadt zurückziehen möchten, bieten die grünen Wiesen und Obstgärten des Alten Landes eine echte bukolische Fülle. Nur eine Stunde von der Hamburger Innenstadt mit der Bahn nach Jork entfernt, ist dieser fruchtbare Landstrich mit rund 10.000 Hektar Apfel-, Birnen- und Kirschbäumen das größte Obstanbaugebiet Deutschlands. Besonders reizvoll ist es in der Blütezeit. Aber auch das ganze Jahr über ist das Alte Land ein malerisches Ausflugsziel mit kleinen Fachwerkhöfen und Häusern inmitten der Obstplantagen und einem hervorragenden Radwegenetz.
Schauen Sie in der charmanten St.-Matthias-Kirche in Jork vorbei und besuchen Sie das kleine Heimatmuseum, das von April bis Oktober von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet ist.
Bremen
Als eine weitere hanseatische Hochburg, bleibt Bremen eine der wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Deutschlands. Die Stadt, die den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden hat, verfügt über eine herausragende historische Architektur. Besuchen Sie den zentralen Marktplatz und das Labyrinth der Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die das älteste Viertel der Stadt, den Schnoor, bilden. Das UNESCO-Welterbe-Rathaus ist das Juwel auf dem Marktplatz – ein weiteres erhabenes Beispiel der Backsteingotik, mit einer Renaissance-Fassade aus dem 17. Jahrhundert. Im Osten der Altstadt spannt die berühmte Bremer Kunsthalle einen Bogen über 600 Jahre abendländischer Kunstgeschichte mit Werken von Rubens, Rembrandt, van Gogh und Paula Modersohn-Becker bis hin zu Wolfgang Tillmans, Cindy Sherman und Martin Honert.
Die Stephanskirche wurde 1139 erbaut, 1944 durch einen Bombenangriff zerstört und 1950 wiederaufgebaut. Seit 2007 wird sie als „Kulturkirche“ geführt, die mit regelmäßigen Konzerten, Lesungen, Filmvorführungen und Ausstellungen den Dialog zwischen Glauben und Kunst fördert.
Schwelgen Sie in lokaler Folklore und sehen Sie sich die Bronzestatue der Bremer Stadtmusikanten an – Hund, Katze, Esel und Hahn aus den grimmschen Märchen.
Stade
Stade ist eine weitere schöne Stadt, die ganz in der Nähe von Hamburg liegt. Sie hat ebenfalls einen Hafen und eine lange hanseatische Geschichte, genau wie ihr größerer Nachbar. Kein Wunder, dass Stade und Hamburg lange Zeit um das Recht konkurrierten, der Haupthafen der Region zu sein. In einer Dokumentation wurde die Geschichte erzählt, wie Hamburg es geschafft hat, dieses Privileg zu gewinnen. Es stellte sich heraus, dass die Vertreter der Stadt eine Karte präsentierten, die zeigte, dass die Lage von Hamburg am Fluss strategisch viel besser war als die Lage von Stade. Was man jedoch erst später herausfand war, dass die Karte eine Fälschung war!
Seitdem ist Hamburg zur zweitgrößten Stadt Deutschlands aufgestiegen und Stade ist eine kleine Stadt daneben geblieben. Allerdings ist Stade schön, ruhig und malerisch. Stade ist heute großartig für lange Stadtspaziergänge, um den alten Hafen, wo Sie die nordische Architektur und die Windmühlen bewundern können. Es ist auch perfekt für einen Sonntagsbrunch mit der Familie oder Freunden, da es eine Vielzahl von hübschen kleinen Cafés hat.
